Unser letzter Tag in Loviste ist angebrochen. Unser Hausherr zeigt Stolz den Fang des Tages für unser heutiges Mahl. Lecker nicht vom Fischmarkt obwohl es hier auch frisch ist, sondern absolut fangfrisch. Der gestern angekommene Katamaran Typs Fontaine Pajot verlässt über das Wasser schwebend unsere Bucht, Mirno More, dir und deiner Crew, mögest du noch viele glückliche Tage erleben.
Wie wir schon andernorts erwähnten bezogen wir unsere ersten Tips von der Seglergemeinde unter denen der Peljesac schon lange als Geheimtip unter Freunden gehandelt wird. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei meinen Seglerkameraden bedanken. Ihr wart und seid mir immer eine Inspiration.
Wer glaubt die Seglergemeinschaft besteht hauptsächlich aus gut betuchten Rentnern und Millionären irrt. Die meisten davon sind Menschen wie du und ich die um jeden Tag im Paradies kämpfen. Hohe Wartungskosten, immer höher steigende Marina Gebühren und von den Staatengemeinschaften zusätzlich erhobene staatliche Steuern lassen diese wertvollen Gemeinschaften die wahren "Lupo di Mares" die Seewölfe zusehends schrumpfen. Schade, denn genau von diesen Menschen habe ich am meisten gelernt und lerne, obwohl inzwischen selbst Lehrer, immer noch.
An dieser Stelle möchte ich mein Apell an die Uferstaaten anbringen. Wenn ihr diese Menschen durch eure Gier vertreibt geht ein großes Stück Geschichte, eine Ära unwiderbringlich verloren. Gleichzeitig werden die Unfallzahlen in die Höhe schnellen da niemand mehr da ist der den Youngsters zeigt wie man sich wirklich auf dem Meer bewegt. Die Auswirkungen davon kann man heute bereits erkennen.
Loviste

Noch einmal führt uns der Weg nach Orebic. Frühstück und los gehts, es gibt noch 3 Ortschaften zu erkunden.

Kuciste und Viganj

Der Weg nach Kuciste ist kein Problem führt doch eine breite Straße links ab ans Meer aber wie kommen wir nach Viganj?
Es wurde uns als Gegend mit Super Stränden und allem was man so braucht um einen tollen Urlaub zu verbringen beschrieben. Ich bin immer mehr der festen Meinung daß der Großteil der Kroaten nicht weiß was ein Urlauber wenn er nicht gerade "All inklusive" bucht wirklich will.

Die Strände sind zwar noch leicht lädiert von den Winterstürmen der Adria können sich allerdings sehen lassen. Im Vergleich zu Buchten wie Loviste und Trpanj können sie keinesfalls standhalten. Direkt neben dem Meer sind beide Orte mit einer befahrbaren Strandpromenade miteinander verbunden.
Dadurch wird für Pauschaltouristen ein größerer Breitengrad erziehlt.
Wie ich Massentourismus hasse, alles wird dadurch zerstört und korrumpiert. Traditionen gehen verloren und jegliches Tun auf 2 bis 3 Monate im Jahr ausgerichtet.
Die Freundlichkeit der Menschen die dort wohnen wird verlorengehen, malerische Buchten die wir gerne besuchten werden von Hotelanlagen aus dem Ausland überschwemmt und verunstaltet werden, die heute noch großartige Qualität von Speisen und Getränken wird ob des Massentourismus auf ein gerade noch zumutbares Minimum reduziert.
Wir verstehen daß jeder so gut wie möglich leben will. Allerdings haben bereits andere Staaten anschaulich bewiesen daß dies der falsche Weg ist. Dieser nutzt nur den Raffgierigen die ohnehin schon genug des schnöden Mammons haben.
Für den Rest heist es irgendwann, "die Kosten müssen reduziert werden" und dann besitzt jeder Otto Normalbürger nur mehr dasselbe wie vorher bis ein bisschen weniger. Er wird Sklave einer Gesellschaft in der er nie leben wollte. Liebe Kroaten, wollt ihr das? Dann beschreitet diesen Weg weiter.

Aber noch ist die Natur auch hier intakt und wunderschön, die Frage ist wie lange noch.

Kuciste Viganj

Wie schon gesagt, bis auf ein paar Menschen die bereits angefangen haben, Glanz in ihre Hütte bzw. in ihr Ferienparadies zu bringen fanden wir in beiden Niederlassungen absolut niemanden und dies obwohl eine mindestens 10m breite Asphaltstrasse neueren Datums nach drunten führt. Naja die Touristen sollen ja so bequem wie möglich zum Aderlass geführt werden können. Mit dem Peljesac den wir bisher kennengelernt haben hat dies nichts mehr zu tun. Aber es gibt sicher auch eine Anhängerschar für diese Art von Urlaub. Mein Ding ist das nicht. Wir verlassen die zwei "out of saison" Geisterstädte und ziehen uns ins Hinterland zurück.

Nakovana

Auf ca. 800 m Meereshöhe liegt das alte Dorf Nakovana. Inmitten einer wunderbaren Natur, Vögel zwitschern, Grillen zirpen, die Wiesen von einem saftigen Grün überfüllt mit unmengen von Löwenzahn. Die Luft riecht würzig nach Kräutern. Während drunten im Tal die Venezianer herrschten entstanden hier in den zurückgezogenen Hochtälern eine eigene sich selbst versorgende Infrastruktur mit eigener Kultur und Sprache.
Das Leben hier muß ungemein härter gewesen sein als bei den reichen Venezianern im Tal. Heute ist das Dorf nur mehr ein Relikt aus vergangenen Zeiten das vor sich hinmodert und langsam dem Zahn der Zeit verfällt.
Hier wird es wirklich Zeit daß langsam etwas getan wird, dies sollte allerdings nicht unbedingt ein metallenes Garagentor aus Titos Zeiten sein.

Kuciste Viganj
Nakovana
Bitte liebe Kroaten, macht es richtig oder lasst es bleiben.
Besser eine so gut wie verfallene Ruine als solche Auswüchse von Touristennepp.
Bekannt geworden ist diese Gegend allerdings durch die legendäre Nakovana Höhle.
Die Nakovana-Höhle ist eine Höhle an der kroatischen Adriaküste. Sie befindet sich in Süddalmatien auf der Halbinsel Pelješac in der Nähe der Stadt Orebić.

Im Sommer 1999 wurde die Höhle mit drei Sälen von den Archäologen Timothy Kaiser und Staso Forenbaher entdeckt und erforscht.

Eine Vielzahl von dort gemachten Funden besteht aus Überresten von Gefäßen, die in Griechenland, in den griechischen Kolonien in Süditalien und an der Adria hergestellt wurden. Sie befanden sich mehrheitlich am Fuße eines 60 cm hohen phallischen Stalagmiten. Die Höhle wurde wahrscheinlich von den damals ansässigen Illyrern als Kultstätte benutzt. Die Illyrer sind als Krieger bekannt. Über ihr Leben, ihre Religion und ihre Kultur ist allerdings bislang trotz einiger Ausgrabungen wenig bekannt geworden.
Die Küste dort ist ein Windsurferparadies das sich bis Viganj hinaufzieht. Weil zwischen dem Peljesac und Korcula der sogenannte Korcula Kanal fließt finden die Surfer dort optimale Wind Bedingungen.
Für die Badegäste wird es hier an der Küste auch an heißen Sommertagen nie zu heiß.

Nakovana Nakovana

Nakovana selbst ist der Mittelpunkt eines Archäologischen Schutzgebietes. Deswegen liebe Leut, nichts aufheben, nichts mitnehmen, das kann verdammt teuer werden. Die Kroaten kennen hier keinen Spaß und das zu Recht.
Allerdings etwas zurück lassen für andere archäologische Grabungen sollte man auch nicht, kurz gesagt, behaltet euern Müll bei euch, bitte.

 

Nakovana Höhle

Dies ist leider die einzige Aufnahme die wir von der Höhle erhalten konnten, sorry.

Nakovana

 

Stari Ribar der "erste Fischer" lädt zu Tisch

 

Stari Ribar Loviste
Stari Ribar Loviste

Einige werden sich sicher fragen wie wir dazu kommen einige wenige Apartments gegenüber den anderen zu bevorzugen. Zu unserer Verteidigung möchte ich dieser Orts sagen, wir können nur über Sachen schreiben die wir kennen. natürlich werden im Laufe der Zeit noch ähnliche Artikel mit anderen Apartments folgen. Wichtig ist jedoch nur eines. Insidertips - das was wir empfehlen ist wahr und in Ordnung. Man hat einen Anlaufpunkt wo man verweilen kann und wo einem auch weiter geholfen wird. Ganz egal ob man ein, zwei Wochen oder nur ein paar Tage bleibt.

Stari Ribar ist in Loviste nicht nur der beste Platz um der untergehenden Sonne zu fröhnen, man kann auch ein exzellentes Essen ordern für dessen Frische und Qualität vom Fischer und dessen Köchin gebürgt wird.
Aber woher kommt der Name Stari Ribar?
Nikola erzählte uns die Geschichte die eigentlich "die erste Fischerin" heißen sollte.
Es begann mit seiner Urgroßmutter deren Mann ein Fischer leider viel zu früh vom Meer zu sich gerufen wurde.
Plötzlich war sie mit Ihren Kindern und Sorgen alleine, ohne Mann war das Leben damals ungemein härter als heute.
Doch sie war eine starke Frau und versuchte sich im einzigen das ihr zur Verfügung stand und ihre Kinder ernähren konnte, sie wurde zur ersten Fischerin einer damaligen Männer Domäne. Nacht für Nacht zog sie aufs Meer hinaus um zu fischen und wanderte in den frühen Morgenstunden nach Nakovana auf den Markt um ihren Fang dort feil zu bieten.

Was für eine Frau - ich hätte ihr gerne ein paar Fragen gestellt. Nikola erzählte uns daß sie nichts von der Emanzipationswelle hielt, denn Respekt muss man sich verdienen und nicht fordern, wie schon gesagt, was für eine Frau... Übrigens gab es in Kroatien immer schon und das recht früh sogenannte starke Frauen die von Allen respektiert wurden und auch hohe Positionen besetzten.

Am späten Mittag war es so weit....
Unser Fischmenue mit der Familie unseres Hausherren, direkt auf seiner Terrasse.
Ab jetzt wird es kompliziert....
Wie soll man ein Menue beschreiben dessen Umfang alle Bahnen sprengt. Nicht nur daß es fangfrisch war, es wurde ebenso gekonnt von seiner Frau in eine schmackhafte wohlig duftende und vorzüglich mundende Komposition umgesetzt.
Erst fing alles noch harmlos mit einer Fischsuppe und einem Travarica an. Was dann folgte war unbeschreiblich, sowohl in der Menge, als auch in der Qualität und die Verarbeitung brauchen wir erst gar nicht zu erwähnen. Alles war perfekt.
Mindestens 6 verschiedene Fischsorten, 2 verschiedene Calamarisorten, gebratene Erdäpfel, gemischter Salat, Peljesacwein vom feinsten und noch 2 verschiedene Likörsorten, eine davon aus Rosen gemacht, einfach unbeschreiblich.
Es entspann sich eine gemütliche Atmosphäre in der geplaudert und dem Weine zugesprochen wurde. Leider verflog dieser Nachmittag viel zu schnell und die Sonne senkte sich müde ob des warmen Tages dem Meere entgegen.
Tja und wir? Wir zogen für ein letztes Mal weinlaunig in unser Apartement.

Stari Ribar Loviste Stari Ribar Loviste
Stari Ribar Loviste

Was soll man noch zu solch freundlichen zuvorkommenden Menschen sagen, ich weiß es nicht. Nicola, Marica, meine Art zu danken ist in erster Linie darüber zu schreiben wer ihr seid und für was ihr steht. Wir fühlten uns bei euch nicht wie Touristen sondern wie Familien Mitglieder. Danke.

Mehr als nur zu erwähnen währen noch die blitzsauberen und neu renovierten Apartments. Sie sind großzügig bemessen, lichtdurchflutet, Klimaanlage, SatTV, und Wohnküche. Die Terrasse brauche ich wohl nicht mehr extra zu erwähnen, denkt an das von mir gekochte Menü und die Sonnenuntergänge von Loviste. Sie wurden zur Gänze von dieser Terasse aufgenommen.

Hier die Adresse

Apartmani Stari Ribar
20269 Loviste
pol. Peljesac

Tel: +385/20/718027
+385/98/592432
098/1850664

Wir haben hier 3 Telefonnummern bekommen, alle sind für Stari Ribar. Ich nehme an Nicola, Marica und Tochter

Stari Ribar Loviste Stari Ribar Loviste
Stari Ribar Loviste Stari Ribar Loviste
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