Wieder umschmeichelte uns ein strahlend blauer Morgen und einer makellos erwachten Sonne deren Reflexion vom Meer im neon smaragdgrünem Kleid wiedergegeben wurde.
Es wird Zeit aufzubrechen, wegen der nicht gerade großartigen Versorgungssituation ( open just at saison..) sind wir gezwungen unsere Lebensmittel im benachbarten Orebić zu besorgen.
Orebic

Bei dieser Gelegenheit wollen wir die Möglichkeit eines Tagestrips nach Korčula mit der hiesigen Fähre abchecken. Was ist günstiger...mit oder ohne Auto....
Die Sache ist jene, die Fähre ohne Auto kostet 36 Kuna für 3 Personen, die Fähre mit Auto kostet 56 Kuna im gesammten, allerdings die Parkgebühr für das Auto wenn sie es zurück lassen kostet 6 Kuna pro Stunde, d. h. ab 4 Stunden sind wir mit der Autofähre billiger.
Glücklicherweise fand sich ein Parkplatz für uns bei einem kleinen Cafe am Hafen, wir ließen das Auto nach einem Bijela Kava einfach dort stehen und nahmen die Personen Fähre.

Zufrieden ob unserer Ersparnis, nähern wir uns Korčula, diese alte Fähre hat uns doch tatsächlich sicher nach drüben gebracht. Wir glauben daß mit dieser Fähre bereits Tito als Schuljunge mit Vater übergesetzt hat.
Allerdings können wir dies nicht beweisen und wollen es auch nicht....

Orebic Orebic
Orebic Orebic

 

Korčula

 

Korcula

Korčula, Kulturstadt und Weltkulturdenkmal, umstrittene Heimat Marco Polos, enge Gassen, alte Gemäuer, aus jeder Ecke blickt einem Geschichte entgegen. Ich versuche mir vorzustellen wie es war damals, als reiche Venezianer durch die Gassen schlendern, der junge Marco Polo mit anderen Jungen in den Gassen spielt, vielleicht Ukoken versenken oder so.... wer weiß.
Venezianische Galeeren laufen im Hafen ein und bringen Waren aus aller Welt, andere verlassen den geschützten wehrturmbewehrten Hafen um den damals üblichen Handelsrouten zu folgen und ihre eigene Geschichte zu schreiben. Neuen Abenteuern und hoffentlich guten Geschäften entgegen.

Diese Insel gehört zur kroatischen Gespanschaft Dubrovnik-Neretva, hat eine Fläche von 279,03 km2 (Länge 46,8 km, Breite 5,3–7,8 km) und 17.038 Einwohner. Die höchsten Erhebungen sind die kleinen Berge Klupca mit 568 m und Kom mit 510 m.Die drei größten Orte auf Korčula sind Städte Korčula, Blato im Landesinneren sowie die kleine Hafenstadt Vela Luka im Westen der Insel. Weitere Orte sind Žrnovo, Smokvica, Čara, Pupnat und Lumbarda.

Das Klima ist mild, die Durchschnittstemperatur beträgt im Januar 9,8 °C (in der Stadt Korčula) und im Juli 26,9°C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1100 mm. Es werden 2671 Sonnenstunden im Jahr (in Vela Luka) verzeichnet.

Mitte August 1298 verließen 78 Galeeren unter Admiral Lamba Doria den Hafen von Genua. Sie kreuzten zunächst vor der ionischen Küste Griechenlands und drangen dann in die von Venedig beherrschte Adria ein, wo sie die Küsten Dalmatiens (damals venezianischer Besitz) heimsuchten. Vor einer der dortigen Inseln, Curzola (kroatisch Korčula), stieß die genuesische Flotte am 7. September 1298 auf 98 venezianische Galeeren unter dem Befehl von Andrea Dandolo. Lamba Doria zögerte den Kampf zunächst hinaus, um den Gegner und die Windverhältnisse zu studieren. Die Venezianer interpretierten dies als Feigheit, doch kam es dann am nächsten Morgen zum Kampf. Doria hielt sich zunächst nahe an der Küste um einer Einkreisung zu entgehen und um vom Ostwind zu profitieren, mit dem er sich auf die Venezianer stürzte. Die Genuesen brachen in die akkurat ausgerichtete venezianische Schlachtformation ein, wo es zu erbitterten und wechselhaften Kämpfen kam. Wie schon in der Seeschlacht bei Meloria hatten die Genuesen etwas abseits eine Reserve gebildet (wahrscheinlich schon am Vorabend oder in der Nacht), die Doria im entscheidenden Moment eingreifen ließ. Die Gefechte wurden auf beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt, doch schließlich behielten die Genuesen die Oberhand und eroberten sogar das venezianische Flaggschiff. Der gefangene Admiral Andrea Dandolo reagierte auf die Schande der Niederlage mit Selbstmord. Er schlug seinen Kopf so lange gegen einen Masten, an den er von den Genuesen gebunden worden war, bis er starb (anderen Quellen zufolge soll er im Verlauf der Schlacht gefallen sein). Die Venezianer verloren 84 Schiffe, von denen 18 als Kriegsbeute nach Genua gebracht wurden. 7000 Venezianer fanden den Tod, 7500 gerieten in Gefangenschaft. Die genuesischen Opferzahlen sollen höher gewesen sein als die der Venezianer, doch gibt es dafür keine eindeutigen Belege. Der berühmteste venezianische Gefangene war Marco Polo, der in genuesischer Gefangenschaft seine berühmten Reiseberichte über Asien und den Fernen Osten schrieb („Il Milione“)..

Korcula Korcula

Interessant war auch die verschiedenartige Definition von Marco Polos Geburtsstadt, ich hörte sie in 3 verschiedenen Sprachen und Nationen, deutsch, englisch und italienisch, da ich jeder dieser Sprachen mächtig bin möchte ich sie hier zusammengefasst und in deutscher Sprache wiedergeben.

Deutsch

Dies ist die angebliche Geburtsstädte von Marco Polo, da es allerdings nicht feststeht daß Marco Polo der hier geboren wurde und in den Geburtslisten aufgeführt ist DER MARCO POLO ist, fehlt der letzte Beweis für diese Vermutung - typisch deutsche Gründlichkeit, wer nicht persönlich absalutiert existiert nicht.

Englisch

Dies ist die Geburtsstädte von Marco Polo. Auch wenn diese Aussage umstritten ist, muß man sagen daß ein Marco Polo zu Lebzeiten des Marco Polos hier geboren wurde in den Geburts und Tauflisten der kath. Kirche aufscheint und Korcula mehrmals von den Polos als Heimathafen angeführt wurde, von seinem Vater und seinem Onkel, während ihrer ausgedehnten Handelsreisen und last not least von Marco Polo selbst in seinem Reisebericht "Il Milione".
Meiner Meinung nach die perfekteste Definition, auch wenn nicht alle Wissenschaftler diese Ansicht teilen...

Italienisch

Hier soll Marco Polo der Venezianer geboren sein. Allerdings gibt es nur einen Hinweis auf einen Marco Polo und nicht auf den Marco Polo und diese These ist sowieso wissenschaftlich nicht anerkannt. Marco Polo ist natürlich ein Sohn Italiens und Venezianer der wahrscheinlich in Venedigs Lagunenstadt aufgewachsen ist, nicht umsonst heißt der berühmteste Platz Venedigs Piazza di Marco......hallo??? Wohl zu wenig ins Geschichtsbuch geschaut? Für einfache gemüter wird diese Definition wohl genügen, z. B. für die wilden Esel des Peljesac usw.....
Ach ja es gibt ja auch keinen Beweis daß der Doge von Venedig jemals dort war, aber es gibt eine Dogen Residenz.... naja wie auch immer.
Korcula und große Teile Dalmatiens und ganz Istrien waren damals venezianisch. Punkt.

Nichts desto trotz, Korčula zeigte sich von seiner sonnigsten Seite und wir alle waren begeistert. Sogar Alysha fand Spielkameraden in Form von hiesigen Kindern die mit ihr "hol den Stock" spielten, natürlich wanderte der Stock immer ins Wasser und manchmal hieß es auch "hol den Stein", was für Alysha nicht so lustig war denn "den findet man ja nicht mehr"....

Korcula Korcula
Korcula

Meine Augen entdeckten in einem kleinen Cafe gegenüber noch ganz etwas anderes, das erste hausgemachte Eis der Saison.
Wie in Trance näherte ich mich dem Ziel meiner Begierde, Gitti und Hans folgten mir zunächst verständnislos, allerdings wenige Meter weiter erhellte sich ihre Erkenntnis und sie waren mit mir einer Meinung: "Nix wie hin".
Das Eis, im kroatischen Sladoled genannt, schmeckte vorzüglich und wir waren mit uns und der Welt zufrieden.
Tja Marco Polo, das wurde leider erst nach deiner Zeit erfunden, diesmal wirklich in Venedig, Graf Ranieri glaube ich war das.
Jetzt noch einen Bijela Kava und eine Walter Wolf dann ist wirklich alles perfekt.
Mein Glück schäumte über als ich noch ein Skippercap von "von Dutch" und eine Sonnenbrille für Gitti auf dem hiesigen Markt ergattern konnte.
Ich mag sie, diese Stadt mit ihren Wehrtürmen die heute Konobas sind, ihrer großen Geschichte, den engen Gassen, dem geschäftigen Leben. Hier scheint sich die Zeit ein bisschen schneller zu drehen als auf dem Peljesac, allerdings und gottseidank um einiges langsamer als bei uns zu Hause. Kinder spielen wo immer sie spielen wollen, jeder nimmt darauf Rücksicht. Auch wenns mal auf die Strasse geht, was solls es sind ja nur Kinder, die ein Recht darauf haben glücklich zu sein.
Ich glaube die Korčulaner haben recht. Kinder sind unsere Zukunft, das sollten wir nie vergessen.

Korcula Korcula

 

Zurück nach Orebic und "unserer Bucht" in Loviste

 

Die Zeit verging viel zu schnell und flugs befanden wir uns wieder auf der Fähre nach Orebić wo unser Auto unserer Rückkehr harrte, immer noch auf dem ergatterten "Gratisparkplatz".
In Orebić angekommen enterten wir unser Auto und los gings in den Ortskern von Orebić, einkaufen fürs Abendessen war angesagt.
Frische Kartoffel, wilder Thymian, wilder Rosmarin, und andere Kräuter vom Pelješac, frische Koteletten wirklich von der extrem frischen Sorte, roter Zwiebel, Getränke, daraus sollte sich doch etwas Gutes ergeben. Die Kartoffel waren vom Bauern, das Öl ebenfalls, Wein noch genug vorhanden, muß erst Morgen aufgestockt werden...
Ok auf gehts zurück nach Loviste
Über die abenteuerliche Bergstrasse geht es zurück in die Hochebene zwischen Orebic und Loviste. Um wieder in "unsere Bucht zu gelangen, vorbei an den Badeorten Kuciste und Viganj die allerdings momentan Geisterstädten gleichen muss man die Hochebene von Nakovana queren.

Vorbei geht es über eine nicht gesicherte Bergstrasse, die Leitplanken werden für die Touristen Saison erst wieder neu gesetzt, über die blühende Hochebene hinab in unsere Bucht.
Dort angekommen bunkern wir unser Eingekauftes nach oben und ich beginne alles in der richtigen Reihenfolge zu sortieren.
Ich versuchte eine apulische Variante einer Kotelet Bratpfanne. Mit Kräuterkartoffeln und einer Rotweinsauce, als zusätzliche Variante oder Tick, wählte ich geschmolzenen Ziegenkäse aus dem Peljesac eine genau genommen französische Variante aus der Camargue.
Tja liebe Italiener ich habe keine Probleme mit der Völkerverbindung, alles schmeckte vorzüglich, sozusagen eine exzellente Schweinerei...

Der Sonnenuntergang umspielte uns vor unserer Bucht mit seinen schönsten Farben, untermahlte nochmals dieses herrliche Mahl, wir genossen das Essen, tranken fruchtigen Wein, die Luft geschwängert mit dem Duft von Orangen und Zitronenbäumen, leise Musik aus dem Fenster unseres Hausherrn perfektionierte die Symphonie....

Kitschig gell....aber wahr.

Morgen möchten wir noch die Badeorte Kuciste - Viganj und das Bergdorf Nakovana besuchen, dann lädt unser Hausherr Stari Ribar der "erste Fischer" zu Tisch....

On the road, Peljesac
Loviste Loviste
Stari Ribar Abendessen Loviste
zurück Register weiter