Grillparty bei Akif und Familie

Grillparty bei unseren Hausherren ist angesagt. Wir sollen einfach um 12.00 klar zum Futterfassen sein. Als wir nach einen Abstecher nach Makarska zurückkommen( ich brauchte einfach meinen Bijela Kava) ist bereits die ganze Familie versammelt und wartet auf Ihre Gäste, gottseidank hat der Ofen auch noch seine Zeit gebraucht ansonsten wäre das peinlich gewesen .
Fisch, dalmatinische Würste, Huhn, Koteletts, Salat, Kartoffel alles gegrillt oder gekocht mit frischen Kräutern aus dem eigenen Garten, lecker. Mit echtem Bedauern machte man uns darauf aufmerksam daß der Wintersalat ( unter freiem Himmel, kein Glashaus) leider nicht so schmackhaft sei wie der Frühlingssalat. Übrigens sei es die letzten Monate hier auch ungewöhnlich kalt gewesen und deswegen wuchs das Gemüse und der Salat nicht richtig..... Naja, so sind die Auffassungen von dem Wort "Kalt" verschieden.

Trotzdem, interessant war, daß uns auch hier Dingac und ein anderer Wein aus dem Peljesac gereicht wurde. Uns interessierte vor allem, da der abgefüllte Wein bereits so vollmundig schmeckt, wie schmeckt erst dann der Wein an der Quelle? Mir war klar ich musste dieses Rätsel lösen. Aber nicht heute. Heute war Grillen angesagt.
Die genaue Besichtigung von Makarska kann warten.
Es entwickelte sich ein nettes belangloses Gespräch bei dem man allerdings viel lernen und erfahren konnte. So erzählte man uns über die immer noch schwierige Situation und dem Hass zwischen Bosnien Herzegowina und Serbien, daß es immer noch gewalttätige Zusammenstöße gibt die allerdings von den hiesigen Staaten und der Staatengemeinschaft allen voran die EU totgeschwiegen wurden.
Die Leidtragenden waren die nach endlich richtigen und dauerhaften Frieden dürstenden Menschen in den Grenzregionen. Arbeitslosigkeit in für uns nicht gekanntem Ausmaß und eine dadurch extrem hohe Kriminalitätsrate in diesen Gebieten sind die Folge. Desweiteren gibt es eine weitere äußerst bedenkliche Entwicklung. Es haben sich bereits die ersten organisierten kriminellen Gangs dort gebildet die das Land in ihrem Würgegriff halten und die restliche Bevölkerung unterdrücken. Ich werde mir diese Situation heuer noch anschauen. Womöglich hilft ja ein Brief von einem EU Bürger. Jedenfalls werde ich öffentlich darüber berichten. Vielleicht hilft auch ein Brief an Ross Kemp und ein Bericht von ihm in seiner Serie "On Gangs".
Der Balkan muß schon um dieser netten Menschen wieder zur Ruhe kommen. Dieses Land ist so groß, vielfälltig und schön, daß es eine Schande ist, daß solche Zustände innerhalb Europas überhaupt noch tragbar sind.
Von Seiten der EU werden wir mit Problemen konfrontiert die nicht einmal eine Fußnote darüber zu schreiben wert sind. Allerdings bei wirklichen Problemen sieht man einfach nicht hin.
Sicher, hier in Kroatien herrscht Ruhe. Trotzdem gibt es auch hier unterschwelige Unruheherde. Man denke an den Streit um die Bucht von Pilan, bei dem Slowenien die Zugehörigkeit zur EU eiskalt ausspielt um etwas zu erlangen was ihnen noch nie gehört hat. Bei einer Kriminalitätsrate von einem Drittel der Rate in Österreich brauchen wir mit Deutschland gar keinen Vergleich mehr führen. Aber dauerhaften Frieden wird es wohl erst geben wenn der Hass überwunden und die Grenzen verschmolzen sind. Erst dann haben die Völker die Gelegenheit sich gegenseitig zu vermischen und für dauerhaften Frieden zu sorgen.

Wenden wir uns erfreulicheren Themen zu.
Eines unserer erfreulichsten Themen hier war unser Apartment. Großzügig bemessen, das heisst hier wird dem Gast noch Platz eingeräumt ohne daß sich dies auf den Preis niederschlägt. Man könnte hier ohne weiteres vom Boden essen, so sauber ist es überall. Das erste und einzige Mal auf dieser Entdeckungsreise stand uns eine eigene Waschmaschine zur Verfügung. Pro Apartment eine Waschmaschine, wo gibt es das noch... Klimanlage, angenehme mediterrane Wandfarben, gute Matratzen, nicht zu weich, top ausgestattete Wohnküche mit eigenem Balkon. Terrasse mit spektakulärem Meerblick die ganztags von der Sonne umschmeichelt wird. Eigener Aufgang zum Apartment, Sat/TV. Alles in allem mehr als nur perfekt. Wenn man die Freundlichkeit und Wärme dieser Menschen hinzuzählt, auch mit Tips wurde nicht gegeizt.

Einer der brauchbarsten Tips für uns sprach unseren heißgeliebten Bijela Kava an. Im Buffett Vagabundo ( die Hauptstrasse Richtung Makarska Stadtkern, also nach Süden, am anderen Ende der Stadt, zu linker Seite), gibt es unseren Bijela Kava in Top Qualität und um nur 7 Kuna, das sind ca. 95 Eurocent.
Auch hier kann man von der nahegelegenen Bäckerei Mitbringsel verzehren und seinen Kaffee genießen. Da frisches Gebäck in einer Bäckerei auch im Cent Bereich gewertet wird kann man sich vorstellen wie viel ein Frühstück kostet.

Manchmal lohnt es sich einfach, nicht den Touristenströmen zu folgen, sondern den nicht so ausgetretenen Pfaden der hiesigen Bevölkerung. Wir wandeln sehr oft auf den Spuren von Eingesessenen und sind bis jetzt nur bestens damit gefahren. Nicht nur daß man meistens den eigenen Klingelbeutel ( die Geldbörse) weniger belastet, durch die Bank waren meistens die Portionen größer, das Essen frischer und die Apartments voluminöser und umfangreicher. Also beherzigt den Tip, es bringt gar nichts wenn man sich nur mit Touristen unterhält. Natürlich ist es mühseliger mit Einheimischen zu sprechen. Obwohl viele davon Englisch oder Deutsch beherrschen gibt es ja immer noch die Sprachbarriere. Aber auch wenn das Englisch nicht perfekt, das Deutsch äußerst mangelhaft ist, es macht Spaß, stärkt den Geist und beflügelt den eigenen Horizont.

Übrigens in der Familie von Mustafica Akif wird perfekt Deutsch gesprochen.

Andere Fotos über dieses Apartment sieht man hier

Makarska

Das Publikum ist hier durgehend jung oder jung geblieben, man freut sich seines Lebens und zeigt dies auch offen.
Weiter die Strandpromenade Richtung Stadtkern findet man unzählige Bars, Konobas, Discos oder Cafe's. Mobile Eisdielen findet man allerorts. Am anderen Ende der Makarska vorgelagerten Bucht findet man die Klippenspringer Abteilung mit ihrer Grotten Disco. Ins Innere einer Grotte oder Höhle verlagert, am Ausgang direkter Blick aufs Meer, dies alles bietet einen eigenen Flair dem man sich schwer entziehen kann.
Wir fanden Gefallen daran, ich mit ziemlicher Sicherheit auch am springen. Allerdings warte ich bis die Wassertemperaturen ein bisschen moderater sind.